Das gute alte Hanfseil wurde früher sogar als Sicherungsseil beim Bergsteigen eingesetzt. Aber wenn man sich die Stabilität und Zugfestigkeit dieser Seile im Vergleich zu heutigen Kletterseilen anschaut (Hanf 8 kN/cm3 und Nylon 105 kN/cm3), dann muss man sagen, dass diese Seile früher wohl eher Deko waren. Verlassen konnte man sich auf Hanfseile sowieso nicht wirklich, denn eine böse Eigenschaft war unter anderem, dass sie durch Nässe oft von Innen verrottet sind und aussen noch gut aussahen. Erst ein Querschnitt hat das Ausmaß der Beschädigung gezeigt.
Hanf ist gut für die Griff- und Haltekraft!
Ganz ausgedient hat das Hanfseil aber trotzdem nicht, denn mit dicken Hanfseilen (38 bis 44 mm Durchmesser) läßt sich hervorragend die Griffkraft trainieren. Aus dem Grund findet man das Tauklettern an solchen Seilen auch bei Profi-Kletterern im Trainingsplan (siehe trainingsworld.com). Dort findet man auch das Zitat „Wollen Sie stark werden, wie ein Gorilla in der Brunft, kommen Sie am Seilklettern nicht vorbei!“ – sehr passend finde ich. 😉
Trainingsmöglichkeiten am Hanfseil
Im oben genannten Artikel wird auch kurz auf mögliche Trainingseinheiten am Tau eingegangen. Dazu sind zum Beispiel folgende Übungen möglich, die sich langsam von der Schwierigkeit her steigern:
- starten mit einfachem Hängen am Seil
- als nächstes beidarmige Zugübungen mit Fußunterstützung (die Beine liegen auf dem Boden oder man hängt mit den Füßen am Boden in gestreckter Schräglage, um den Kraftaufwand zu verkleinern)
- einarmige Zugübungen mit Unterstützung
- Klimmzüge am Tau ohne Unterstützung (Füße waagerecht ausgestreckt in der Luft)
- Klimmzüge mit Übergreifen (um sich am Seil hochzuarbeiten)
Ein kleines Video, leider ein bisschen englisch-bayrisch-sprachig, zeigt euch ein paar weitere Trainingsideen, die allerdings eher für Fortgeschrittene sind.
Bezugsquelle für Hanfseile und Befestigungsmaterial
Die Hanfseile sind im Handel zum Beispiel unter den Begriffen Trainingsseil, Sisalseil, Naturseil, Klettertau, Hanftau oder ähnlichem zu finden. Am besten sind Seile zu greifen, die ca. 40 mm Durchmesser haben. Wer eher im Innenbereich trainieren möchte, der kann zu einem Naturseil aus Hanf greifen.
Soll das Seil allerdings im Aussenbereich aufgehängt werden und ist auch Regen ausgesetzt, dann entscheidet man sich besser für ein Klettertau aus künstlichem Material wie Nylon.
Hier haben wir ein paar Produkte für euch aufgelistet:
Unterschiedliche Seiltypen:
Fazit
Wer gerne draussen trainiert, findet mit einem solchen Seil natürlich auch eine gute Möglichkeit, um sein Trainingsgerät auf einer Wiese mit Baum oder im Wand aufzubauen. Das Seiltraining ist eine interessante Trainingsmethode, die nicht nur die Oberkörpermuskulatur trainiert, sondern auch die Körperspannung fördert. Hier noch ein Video, das euch vielleicht mit den vorgestellten Übungen Geschmack auf mehr macht. 😉